Im Handball sind Strafen ein fester Bestandteil des Spiels. Gelbe, rote und blaue Karten dienen dazu, Verstöße zu ahnden und den Spielfluss zu kontrollieren. Jede Karte hat eine eigene Bedeutung und Konsequenzen für Spieler und Teams.
Gelbe Karte – Verwarnung
Die gelbe Karte ist eine Ermahnung und soll Spieler oder Trainer auf übermäßige Härte, unsportliches Verhalten oder wiederholte Regelverstöße hinweisen. Sie ist eine milde Strafe und dient in erster Linie als Warnung.
Wann wird eine gelbe Karte gezeigt?
- Fouls mit übertriebener Härte, die nicht direkt eine Zeitstrafe erfordern
- Unsportliches Verhalten wie Meckern oder Provokationen
- Wiederholte Regelverstöße, die das Spiel negativ beeinflussen
Jeder Spieler und Trainer kann nur eine gelbe Karte pro Spiel erhalten. Nach der ersten Verwarnung folgen härtere Strafen.
Rote Karte – Disqualifikation
Die rote Karte bedeutet eine sofortige Disqualifikation. Der Spieler muss das Spielfeld und die Auswechselbank verlassen. Sein Team spielt zwei Minuten in Unterzahl, darf danach aber einen anderen Spieler einwechseln.
Wann wird eine rote Karte gezeigt?
- Drei Zeitstrafen für denselben Spieler
- Grobes Foulspiel, das die Gesundheit des Gegners gefährdet
- Unsportliches Verhalten, das über eine gelbe Karte hinausgeht
- Beleidigungen oder Tätlichkeiten gegenüber Gegnern oder Schiedsrichtern
Ein Spieler mit roter Karte darf das Spiel nicht weiter beeinflussen. Je nach Schwere des Vergehens kann eine zusätzliche Sperre durch den Verband folgen.
Blaue Karte – Bericht an den Verband
Die blaue Karte wird unmittelbar nach einer roten Karte gezeigt. Sie bedeutet, dass das Vergehen so schwerwiegend ist, dass eine zusätzliche Strafe durch den Verband geprüft wird.
Wann kommt eine blaue Karte zum Einsatz?
- Extrem grobe Fouls, die über die übliche rote Karte hinausgehen
- Gewalt gegen Spieler, Schiedsrichter oder Offizielle
- Besonders schwerwiegende Unsportlichkeiten, die über eine normale Disqualifikation hinaus eine längere Sperre erfordern
Die blaue Karte sorgt dafür, dass der Vorfall in einem Bericht festgehalten wird. Der Verband entscheidet dann über zusätzliche Sanktionen wie Spielsperren oder Geldstrafen.
Vergleich: Gelb, Rot und Blau
Karte | Strafe | Folgen |
---|---|---|
Gelb | Verwarnung | Keine direkte Unterzahl |
Rot | Disqualifikation | Spieler verlässt das Spielfeld, Team spielt 2 Minuten in Unterzahl |
Blau | Disqualifikation mit Bericht | Verband prüft weitere Sanktionen |
Wichtige Regeln und Besonderheiten
1. Zeitstrafen nach gelben Karten
Eine Mannschaft kann insgesamt drei gelbe Karten erhalten. Danach gibt es direkt eine Zwei-Minuten-Strafe, wenn ein weiteres Foul folgt.
2. Rote Karte ohne vorherige Verwarnung
Ein besonders hartes Foul oder eine Tätlichkeit kann ohne vorherige gelbe Karte direkt zur roten Karte führen.
3. Nachträgliche Sperren nach blauer Karte
Ein Spieler mit einer blauen Karte muss mit mehreren Spielen Sperre rechnen, je nach Entscheidung des Verbands.
Häufige Missverständnisse über Karten im Handball
„Nach drei gelben Karten gibt es automatisch eine rote Karte.“
❌ Falsch. Die vierte Verwarnung führt zu einer Zwei-Minuten-Strafe, aber nicht direkt zu einer roten Karte.
„Eine rote Karte bedeutet, dass das Team dauerhaft in Unterzahl spielt.“
❌ Falsch. Nach zwei Minuten darf ein anderer Spieler eingewechselt werden.
„Die blaue Karte gibt es nur bei Gewaltvergehen.“
❌ Falsch. Auch besonders grobe Unsportlichkeiten können zu einer blauen Karte führen.
Fazit
Gelbe, rote und blaue Karten sorgen für Fairness im Handball und schützen Spieler vor übermäßiger Härte. Während eine gelbe Karte nur eine Verwarnung ist, bedeutet eine rote Karte den Spielausschluss. Die blaue Karte zeigt an, dass der Verband eine zusätzliche Sperre verhängen kann. Spieler und Teams müssen sich an die Regeln halten, um Strafen zu vermeiden und das Spiel fair zu gestalten.